Liebe Freundinnen und Freunde des Umweltinstituts,
am
15. September muss ich in Bozen vor Gericht erscheinen, weil ich die
unbequeme Wahrheit ausgesprochen habe, dass Südtirol ein Pestizidproblem
hat. Jeder zehnte Apfel in Europa stammt aus dem beliebten Urlaubsziel. Bis zu 20 Mal im Jahr wird in den Apfelplantagen gespritzt.
Die Gifte verbreiten sich kilometerweit über die Luft und lassen sich
sogar in Privatgärten innerhalb geschlossener Ortschaften und in
abgelegenen Bergtälern noch nachweisen.
Mit der „Pestizidtirol“-Kampagne
im Stil der Südtiroler Tourismus-Werbung haben wir 2017 darauf
aufmerksam gemacht, dass der hohe Gifteinsatz nicht zum Image
unberührter Natur passt, mit dem die Ferienregion so gerne wirbt. Das
ist mein Verbrechen in den Augen des Südtiroler Landesrats für
Landwirtschaft Arnold Schuler: Zusammen mit über 1300 LandwirtInnen
stellte er Strafanzeige gegen mich.
Jetzt erhebt die
Staatsanwaltschaft in Bozen tatsächlich Anklage wegen übler Nachrede.
Neben mir sitzt auch Alexander Schiebel, der Autor des Buchs und Films
„Das Wunder von Mals“, auf der Anklagebank. Auch ihm wird vorgeworfen, die LandwirtInnen mit seiner Erzählung der Geschichte des pestizidfreien Dorfs Mals zu diffamieren.
Die
Vorbereitung auf den Strafgerichtsprozess hat ihn und das
Umweltinstitut bereits viel Zeit und Geld gekostet, hohe Summen kommen
noch auf uns zu. Wenn wir vor Gericht verlieren, könnten die
Schadensersatzforderungen der Gegenseite außerdem unseren finanziellen
Ruin bedeuten. Genau das scheint das Kalkül zu sein: Wir sollen eingeschüchtert und in unserer Arbeit massiv behindert werden. Doch wir lassen uns keinen Maulkorb verpassen!
Ganz im Gegenteil: Wir drehen das Blatt um und werden den Gerichtssaal
als Bühne nutzen, um zu beweisen, dass in Südtirol zu viele gefährliche
Pestizide eingesetzt werden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung: Mit
einer Fördermitgliedschaft helfen Sie uns, den Prozess, der uns die
nächsten Jahre immer wieder hohe Kosten verursachen wird, langfristig
durchzustehen! |